Buxtehude-Harsefelder Eisenbahnfreunde e.V.

 

Neue Abgaskrümmer

Das Jahr 2024 war geprägt von vielen kleinen Schritten, sowohl durch physische Arbeit als auch durch viel Organisation im Hintergrund. 

Zu Beginn des Jahres konnten neue Abgaskrümmer bei der Firma Tomfohrde aus Wohlerst abgeholt werden. Diese wurden dort, teilweise in Fremdarbeit, speziell für den Wumag-Triebwagen gefertigt, da die alte Abgasführung in den Drehgestellen nicht optimal verlief.

Die Lagerung im Außenbereich der Firma Tomfohrde ist der Grund für den rostigen Zustand der Teile. Dies tut diesen jedoch keinen Abbruch und lässt sich mit etwas Schleifarbeit beheben. Danach werden die Teile selbstverständlich entsprechend lackiert.





Arbeitseinsätze in Bremervörde

Im Geschäftsjahr 2024 konnten zahlreiche Arbeitseinsätze in der Werkstatt der EVB in Bremervörde durchgeführt werden.

So begann J.-L. Subat Mitte April mit der Demontage der dort lagernden Wiegen. Im Jahr 2018 wurde ein Gutachten über die weiteren Aufarbeitungsschritte, sowie der vorhandenen Substanz des Triebwagen erstellt, wobei teilweise Teile der Wiegen bemängelt wurden. Konkret sind dies Schrauben, die in den Wiegen verbaut sind, welche aufgrund ihres Alters Schäden wie Krümmungen aufweisen - diese galt es zu ersetzen. Nachdem sich einige Schrauben mit dem Nachdruck eines Brenners lösen ließen, konnten diese anschließend durch Anschleißfen wieder hübsch gemacht werden. Weitere Schrauben standen zur Neubeschaffung aus.



Am 13. und 15. August trafen sich N. Dietzsch und J.-L. Subat zu zwei weiteren Arbeitseinsätzen zusammen mit J. Buschmann (EVB) in Bremervörde. Die Behandlung der Puffer stand bevor. Am Dienstag, den 13. August, wurden zunächst die Federn, Pufferbohlen und Pufferhülsen zerlegt, gereinigt und entfettet. Dabei stellte sich heraus, dass eine Stange, die mittig in der Feder des Puffers sitzt, verbogen war. Aus einem nahegelegenen Fachhandel konnte noch am gleichen Tag ein Ersatzteil besorgt und bei der EVB auf Maß gedreht werden. Am Donnerstag, den 15. August, wurden die entsprechenden Teile dann neu befettet und wieder verbaut. Leider gab es an diesem Tag nicht genug Zeit, um die neu gedrehte Stange einzusetzen, sodass nur drei von vier Puffern fertiggestellt werden konnten. Die fertigen Puffer wurden direkt mit neuen Schrauben für die spätere Befestigung am Triebwagen bestückt.

 

Weiter ging es im Oktober. Erneut trafen sich N. Dietzsch und J.-L. Subat am 16. und 17. Oktober in Bremervörde. Am ersten Tag zerlegten die beiden die Bremszylinder des Triebwagens. Wie bereits bei den Puffern war auch hier etliches altes Fett zu entfernen, und die Teile mussten gründlich gereinigt werden. Ein wichtiger Bestandteil der Zylinder, die Kolbenmanschette, konnte demontiert werden, und die Teilenummern wurden entnommen. Diese Manschetten waren aufgrund ihres Alters neu zu beschaffen, da sie die Dichtheit des Zylinders sichern! Am Nachmittag konnte dann noch die Stange des vierten Puffers eingesetzt und das Teil entsprechend wieder komplettiert werden. So sind nun alle Puffer überholt und bereit zum Lackieren!

Am zweiten Tag begannen die beiden damit, an den draußen gelagerten Drehgestellen zwei verbaute Schienenräumer zu demontieren (die anderen zwei Räumer waren bereits in der Vergangenheit demontiert worden). Dies erwies sich als schwieriger als gedacht, denn im Laufe der Jahrzehnten hatten sich die Teile ziemlich fest mit dem Drehgestellrahmen verbunden. Aber mithilfe eines 5-kg-Hammers konnten auch diese gelöst werden. Sie standen den Nachmittag über zur Reinigung an.


Den letzten Arbeitseinsatz in Bremervörde bestritten schließlich M. Neuber und J.-L. Subat am 28. November. Die beim vorherigen Einsatz zerlegten Bremszylinder standen nun zur Montage bereit. Zwischenzeitlich konnten neue Kolbenmanschetten beschafft werden, die nun zusammen mit den anderen Teilen eingebaut werden mussten. Die Befestigungsschrauben wurden von M. Neuber spontan geschliffen, sodass dem Einbau nichts mehr im Wege stand. Mit einer Menge frischem Fett konnten die Zylinder wieder montiert werden. Nach der Montage wurde ein kurzer Drucktest durchgeführt, bei dem sich herausstellte, dass zwar beide Zylinder dicht halten, einer jedoch Unwucht hat und deshalb nicht vorschriftsmäßig ausfährt. Auch hier konnten direkt Fotos gemacht und Maße für eine Neubeschaffung genommen werden. Ein Angebot steht derzeit (Stand Ende Dezember 2024) noch aus. Zusammen mit den fertiggestellten Puffern werden die Teile zeitnah abgeholt, in Harsefeld lackiert und eingelagert.


Verschiedenes

Luftfilterhalterungen

Im vergangenen Jahr wurden neue Luftfilter beschafft. Leider waren lediglich die Luftfiltergehäuse erhältlich, nicht jedoch die entsprechenden Halter. Nachdem ein Motorinstandsetzer versucht hatte, die Teile zu beschaffen, was jedoch aufgrund der nicht vorhandenen Verfügbarkeit scheiterte, kontaktierte J.-L. Subat einen Arbeitskollegen (Schlosser von Beruf). Dieser konnte in wenigen Stunden passgenaue Nachbauten (silber) der Originalteile (schwarz) fertigen, die bereits bei den Luftfiltern der anderen Motoren vorhanden waren. Die Teile wurden zur Lagerung nach Bremervörde transportiert, wo sie nun auf ihren Einbau warten.



Motorenanlieferung

Bereits vor einigen Jahren erhielten wir einen Ersatzmotor für eine der beiden Maschinen, mit denen der Wumag normalerweise läuft. Die alte Maschine hatte Kolbenfresser auf zwei Zylindern. Sowohl der alte, als auch der neue Motor lagerten seither bei H. Wiegers auf einem Anhänger unter einer Plane. Nach Rücksprache mit J. Buschmann (EVB) wurden diese Teile am 15. Juni nach Harsefeld geliefert und abgeladen. Es stand im Raum, dass möglicherweise die Einspritzpumpe des alten Motors mit der des neuen Motors getauscht werden müsste. Nach Prüfung stellte sich jedoch heraus, dass die Pumpen baugleich sind und keine Umbaumaßnahmen erforderlich sind! Einzig die Ölwanne muss nach dem Einbau des Motors im Drehgestell umgebaut werden, da die Ölwanne des neuen Motors eine veränderte Bauform aufweist und so nicht im Drehgestell betrieben werden könnte. Bis dahin lagern die Maschinen in der kleinen Fahrzeughalle, direkt hinter der Kleinlok "V 224".



Zughaken

Schon im August wurden neue Zughaken für den Triebwagen bestellt! Die Altteile hatten ihre Verschleißgrenze erreicht und wiesen bereits Risse auf. Die Zughaken sind echte Exoten und werden extra für uns angefertigt - dementsprechend hoch ist leider auch der Preis. Dieser beläuft sich auf circa 3.000 €. Am 19.12.2024 sind die neuen Zughaken nach 16 Wochen Lieferzeit eingetroffen!

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