Der Schienenopel
Um einen sicheren Eisenbahnverkehr zu gewährleisten, müssen an den Gleisanlagen ständig Kontrollen und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden. Zu Inspektionsfahrten und zum Transport der Gleisarbeiter - in der Eisenbahnsprache "Rotte" genannt - dienten Draisinen, benannt nach dem Erfinder Karl Freiherr Drais. In der Frühzeit der Eisenbahn waren dies handbetriebene Fahrzeuge, wie unsere Einhebeldraisine. Es bedeutete für das Personal nicht nur einen erheblichen Kraftaufwand, bis zur Arbeitsstelle zu gelangen, es war auch ungeschützt der Witterung ausgesetzt. Später kamen daher Schienenkraftdraisinen zum Einsatz. Insbesondere Kleinbahnen bedienten sich dabei Eigenkonstruktionen.
1953 ursprünglich gebaut als Opel Olympia Caravan, entfernte die Osthannoversche Eisenbahn (OHE) die Vorderachse und setzte die Hinterachse unseres Opels tiefer. Der Wagen erhielt Draisinenradsätze und auf dem Dach ein drittes Spitzenlicht. Nach Einsätzen bei der Bahnmeisterei in Lüneburg Süd kam das Fahrzeug 1971 nach Harsefeld. Viele Jahre rostete der Wagen vor sich hin und wurde ab 1987 durch die Buxtehude-Harsefelder Eisenbahnfreunde (BHEF) wieder betriebsfähig hergerichtet. Dabei wurde unter anderem eine hydraulische Wendeeinrichtung eingebaut, wobei die Museumseisenbahner der BHEF ab 1989 dieses einmalige Fahrzeug an den Betriebstagen des Museumszuges vorführen und es bei Sonderveranstaltungen wie zum Beispiel Draisinentreffen oder Museumstagen bei befreundeten Eisenbahnvereienen präsentieren.
Die unten gezeigten Bilder stellen den Motorraum, die Sicht des Fahrers und im Kofferraum die Hydraulik für die Hebeanlage dar.