Beiwagen 140 009 "Regensburg"
Der Beiwagen gehört zu einer Serie von nur drei Fahrzeugen (140 007 bis 140 009) die im Jahr 1932 von der Waggon- und Maschinenbau AG (WUMAG) Görlitz erstmalig versuchsweise in geschweißter Bauweise hergestellt wurden. Wesentliche Teile am Fahrzeug sind jedoch zusätzlich - entsprechend der bis dahin im Waggonbau üblichen Weise - genietet worden. Der Beiwagen 140 009 "Regensburg" dokumentiert somit den Beginn der auch noch heute im Schienenfahrzeugbau angewandten Technik.
Entwickelt wurden diese leichten Beiwagen mit Sitzplätzen für 44 Personen als Anhänger der kurz vorher entwickelten Triebwagen mit Verbrennungsmotor. In den 1970er Jahren wurde der Beiwagen von dem damaligen Eigentümer, der Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn Gesellschaft (BHE) ausgemustert, in Buxtehude vom Gleis genommen und am Bahnhof Buxtehude einer Jugendgruppe zur Nutzung überlassen. Vereinsmitglied Peter Schütt hat dieses technikgeschichtlich interessante und erhaltungswürdige Fahrzeug dann im Dezember 1985 als absolutes Wrack von der BHE erworben.
Es hat sich eine komplette und sehr langwierige Aufarbeitung über 12 Jahre angeschlossen. Im Sommer 1997 konnte der Beiwagen als Bewährungsprobe im Schlepp des WUMAG-Triebwagens als Sonderzug über Allenstein und Danzig bis nach Königsberg im ehemaligen Ostpreußen reisen. Diese Dauerbelastung hat er zuverlässig bestanden.
Aus Altersgründen hat Peter Schütt seinen Beiwagen VB 140 009 dem Verein zum Kauf angeboten. Mit Vertrag vom 30.07.2021 wechselte das Fahrzeug in das Eigentum der BHEF. Der Kaufpreis betrug 1,00 €. Der Verein verpflichtet sich, den Beiwagen möglichst betriebsbereit oder ggf. museal zu erhalten und gemeinsam mit dem WUMAG-Triebwagen einzusetzen. Die EVB wurde über den Eigentümerwechsel in Kenntnis gesetzt.
Der Beiwagen 140 009 wurde betriebsfähig abgestellt, als es der Wumag-Triebwagen nicht mehr war. Seither hat sich an dem Zustand des Beiwagens nichts geändert und er soll, sobald der Wumag wieder einsatzfähig ist, mit ihm wieder auf große Reise gehen.